Was geschieht hinter den Mauern von Kinderheimen, welche Rolle spielen Jugendämter, wirtschaftliche Interessen, die Justiz und Gutachter, was tun Anwälte?
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Donnerstag, 18. März 2010
Herzlos-Kinderheim
Annahme verweigert. Foto: Tjaden
18. März 2010
Paket für Siebenjährige geht retour
Marie-Sophie ist sieben Jahre alt geworden. Sie lebt im Kinderheim "Pole Poppenspäler" in Sankt Peter-Ording. Ihre Mutter schwirrt irgendwo herum. Roland F. und sein Sohn Fabian würden sich gern um die Kleine kümmern. Sie kennen die Mutter. Mögen das Kind. Dürfen sie nicht. Doch zum 7. Geburtstag soll Marie-Sophie Geschenke bekommen. Eine Karte mit dem Text "Du bist 7 Jahre alt. Nimm dir das vor: 7 Kerzen auf einmal ausblasen, 7 Ballons zerknallen lassen, 7 Stück Torte essen (denk an das letzte Jahr!) und mindestens 7 tolle Geschenke auspacken."
Roland F. und Fabian wissen: Wenn sie ihre Namen als Absender des Paketes angeben, bekommt die Kleine die Präsente nicht. Also geben sie mich als Absender an.
Ein DHL-Bote steckt am 16. März 2010 eine rote Abholkarte in meinen Briefkasten. Bei der Post lagere eine Paket für mich. Das Nachporto betrage 12 Euro. Heute bin ich zur Filiale geradelt.
Zuhause angekommen, entferne ich das gelbe Geschenkpapier mit lustigen Figuren, öffne das Paket, hole heraus: Ein Kuschelkissen in Herzform, eine Scheibe für die Türklinke mit einem Zeiger für "Bitte nicht stören", "Ich schlafe schon", "Ich bin ausgeflogen", "Komm herein", einen blauen Osterhasen von Milka und ein Poesiealbum "Meine Freunde".
Freunde von Marie-Sophie dürfen Roland und Fabian F. nicht sein. Ich offenbar auch nicht. Für mich ist "Pole Poppenspäler" in Sankt Peter-Ording ein Herzlos-Kinderheim.
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