Als Scheidungskind war Marion Greenaway 1972 in den Birkenhof abgeschoben worden, ein geschlossenes Mädchenheim in Hannover. Monatelang musste die 14-Jährige täglich Tabletten einnehmen, obwohl sie, wie sie heute sagt, kerngesund war: "Warum ich die kriegte, weiß ich nicht. Ich war nie krank in meinem Leben."
Spiegel online, 2. Februar 2016
Kommission untersucht Missbrauchsfälle
Die Missbrauchsfälle in der Odenwaldschule und in der Katholischen Kirche haben die Öffentlichkeit wachgerüttelt. Eine unabhängige Kommission soll diesen und anderen Fälle von sexueller Gewalt gegenüber Kindern auf den Grund gehen. Vorsitzende ist mit Prof. Dr. Sabine Andresen eine Forscherin der Goethe-Universität. FNP-Mitarbeiter Thomas J. Schmidt hat sich mit ihr unterhalten.
Frankfurter Neue Presse, 15. Februar 2016
Einrichtung geschlossen
Das Landesjugendamt hat am Freitag eine Jugendeinrichtung in Flensburg wegen des Verdachts auf Drogenmissbrauchs geschlossen. Es habe Hinweise auf den Konsum harter Drogen gegeben, sagte der Sprecher des Sozialministeriums, Frank Lindscheid, am Samstag. In der Einrichtung in der Wrangelstraße hätten zehn Bewohnerinnen gelebt, die nun anderweitig untergebracht worden seien.
Flensburger Tageblatt, 5. März 2016
Missbrauch in Evangelischer Brüdergemeinde
Beifall für Ulrich Weber: rund 20 Erwachsene, die als Heimkinder Opfer von sexuellem Missbrauch, von physischer und psychischer Gewalt in den Einrichtungen der Evangelischen Brüdergemeinde wurden, applaudierten am Samstag dem Juristen. Der Anwalt klärt derzeit die Missbrauchsfälle bei den Regensburger Domspatzen auf und war auf Bitten von Detlev Zander gekommen. Er erklärte, dass sich Zander wie alle anderen Opfer auch im Rahmen der Aufarbeitung „für nichts rechtfertigen muss“. Zander hatte die Vorfälle 2014 öffentlich gemacht.
Leonberger Kreiszeitung, 7. März 2016
Wieder am Anfang
Zander lässt sich nicht beirren von der Tatsache, dass die Aufarbeitung von physischer und psychischer Gewalt in den Kinderheimen der evangelischen Brüdergemeinde Korntal in den 1940er Jahren bis in die 70er Jahre wieder am Anfang steht.
Stuttgarter Nachrichten, 17. März 2016
Heimkinder werden weggeschlossen
Die bayerische Sozialministerin hat Vertreter der Heimaufsichtsbehörden heute ins Ministerium einbestellt. Damit reagiert Emilia Müller auf Enthüllungen von BR Recherche, dass Kinder in bayerischen Heimen weggeschlossen werden.
Bayerischer Rundfunk, 7. April 2016
Probleme mit der Volljährigkeit
Das Inselhaus widmet sich diesem Thema an seinem bevorstehenden Geburtstag: 35 Jahre ist es her, seit Dörte Sambraus ihr Erbe in Höhe von zwei Millionen Mark in die Hand genommen hat, um sich ihren Traum von der Kinderhilfe zu erfüllen. Die sollte benachteiligten und durch familiäre Umstände in ihrer Entwicklung beeinträchtigten jungen Leuten zugute kommen. Sambraus kaufte das Anwesen in Eurasburg, in dem heute das Kinderheim angesiedelt ist. Die Inselhaus Kinder- und Jugendhilfe betreut heute 110 Kinder und Jugendliche, 70 stationär.
Süddeutsche Zeitung, 9. Mai 2016
Revision nach Verurteilung
Nach der Verurteilung des früheren pädagogischen Leiters eines Kinderheims im Landkreis Lüneburg wegen sexuellen Missbrauchs haben seine Verteidiger Revision eingelegt. Ein entsprechendes Schreiben sei eingegangen, teilte eine Sprecherin des Landgerichts Lüneburg am Freitag mit. Die 3. große Jugendkammer des Gerichts hatte den 47-Jährigen vor gut einer Woche zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Er soll zwei Jungen in der kleinen Einrichtung missbraucht haben.
Deutsche Presseagentur, 27. Mai 2016
Er hatte wohl Heimweh und wollte zu seiner Mutter - deshalb hat ein zwölfjähriges Kind aus einer Wohngruppe in Neuruppin seinem Betreuer das Auto gestohlen und ist nach Berlin gefahren. Offensichtlich habe der Junge seine Mutter besuchen wollen, sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntag. Das Kind hatte vorher in Berlin gelebt.
rbb, 12. Juni 2016
Wird Kinderheim Dahlenburg geschlossen?
Weil der ehemalige pädagogische Leiter des Kinderheims Dahlenburg (Landkreis Lüneburg) ins Gefängnis muss, könnte die Einrichtung ihre Betriebserlaubnis verlieren. Grund ist nicht etwa die Verurteilung des Mannes zu sechs Jahren Haft wegen schweren sexuellen Missbrauchs an zwei Heimjungen. Vielmehr geht es darum, dass der 47 Jahre alte Pädagoge das Heim mit seiner Lebensgefährtin als "familienanaloge Wohngruppe" angemeldet hatte. Dieses Merkmal sei nun nicht mehr gegeben, sagte der Sprecher des Landessozialamts in Hildesheim, Michael Haase.
Wird Kinderheim Dahlenburg geschlossen?
Weil der ehemalige pädagogische Leiter des Kinderheims Dahlenburg (Landkreis Lüneburg) ins Gefängnis muss, könnte die Einrichtung ihre Betriebserlaubnis verlieren. Grund ist nicht etwa die Verurteilung des Mannes zu sechs Jahren Haft wegen schweren sexuellen Missbrauchs an zwei Heimjungen. Vielmehr geht es darum, dass der 47 Jahre alte Pädagoge das Heim mit seiner Lebensgefährtin als "familienanaloge Wohngruppe" angemeldet hatte. Dieses Merkmal sei nun nicht mehr gegeben, sagte der Sprecher des Landessozialamts in Hildesheim, Michael Haase.
NDR, 16. Juni 2016
Heimkind legt mehrere Brände
Ein 14 Jahre alter Junge hat in einem Kinderheim im thüringischen Nordhausen vermutlich aus Wut mehrere Brände gelegt. Fünf Kinder und Jugendliche im Alter zwischen fünf und 17 Jahren wurden mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht, wie eine Polizeisprecherin sagte.
Spiegel online, 8. Juli 2016
Zehn-Punkte-Programm für Verbesserungen
Heimkind legt mehrere Brände
Ein 14 Jahre alter Junge hat in einem Kinderheim im thüringischen Nordhausen vermutlich aus Wut mehrere Brände gelegt. Fünf Kinder und Jugendliche im Alter zwischen fünf und 17 Jahren wurden mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht, wie eine Polizeisprecherin sagte.
Spiegel online, 8. Juli 2016
Zehn-Punkte-Programm für Verbesserungen
Das Ministerium war im April von einem Bericht des Bayerischen Rundfunks über eingeschlossene Kinder und Jugendliche in bayerischen Heimen aufgeschreckt worden und hatte alle Einrichtungen überprüft. Mit einem Zehn-Punkte-Plan soll die Situation nun weiter verbessert werden. So sollen Eltern beispielsweise stärker einbezogen werden.
Die Zugbegleiterin informierte die Polizei. In Eisenhüttenstadt angekommen, wartete eine Polizeistreife auf die beiden Kinder. Es hatte sich herausgestellt, dass die beiden Jungen in einem Kinderheim in Frankfurt (Oder) untergebracht sind und dort bereits vermisst wurden.
Neuer Anlauf: Die Fälle von physischer und psychischer Gewalt in den Korntaler Kinderheimen sollen aufgearbeitet werden. Doch zunächst sind zwei Mediatoren aus Frankfurt gefragt. Sie sollen die zerstrittenen Betroffenen, die evangelische Brüdergemeinde und deren ehemalige Mitarbeiter an einen Tisch bringen.
Stuttgarter Zeitung, 12. September 2016
Grüne fordern Richtervorbehalt
Nach der Landespolitik reagiert nun auch die Bundespolitik auf die BR-Recherche zu den freiheitsbeschränkenden Maßnahmen in bayerischen Kinderheimen. Die Grünen im Bundestag fordern in einem Gesetzentwurf, den Richtervorbehalt einzuführen.
Bayerischer Rundfunk, 27. September 2016
Missbrauch in Hamburger Kinderheim
In einem Hamburger Kinderheim hat es Anfang der 80er-Jahre offenbar mehrere Fälle von sexuellem Missbrauch gegeben. Betroffen ist der Margaretenhort im Stadtteil Harburg, wie NDR 90,3 berichtete. Nach Angaben des Kirchenkreises Hamburg-Ost haben zwei ehemalige Bewohnerinnen den Fall ins Rollen gebracht.
NDR, 25. Oktober 2016
Medikamententests: Aufklärung dauert
In einem ersten kurzen Bericht an den Gesundheitsausschuss des Landtages hat Ministerin Barbara Steffens am Mittwoch (26.10.2016) zu den Veröffentlichungen über Medikamententest an Heimkindern Stellung bezogen. Die Grünenpolitikerin versicherte, schnellstmöglich für Aufklärung zu sorgen. Allerdings lägen bis auf die Studie der Krefelder Pharmakologin Sylvia Wagner keine Informationen vor. "Wir stehen da am Anfang", sagte Steffens.
WDR, 26. Oktober 2016
Medikamenten-Tests auch in Marburg
Bei den Marburger Einrichtungen handelt es sich um die damaligen Kinderheime Bethanien und St. Elisabeth. Laut einer Arzneimittelstudie aus dem Jahr 1963, die hr-iNFO und hessenschau vorliegt, wurde dort an 30 Mädchen und Jungen ein Impfstoff gegen Kinderlähmung getestet. Die Heimkinder waren demnach sechs Monate bis elf Jahre alt.
Hessenschau, 8. November 2016
Wechselvolle Geschichte
Heute liegt das stattliche Anwesen etwas versteckt hinter dicht gewachsenen Bäumen. In der grünen Jahreszeit ist es daher gar nicht immer so richtig zu sehen. Dennoch erkannten einige ST-Leser, dass das historische Foto am vergangenen Samstag das Gebäude am Odentaler Weg zeigt, das lange als Rechenzentrum der Stadt diente und in dem zuvor ein Kinder- und Erholungsheim zu Hause war. Heute befindet es sich in Privatbesitz. Wo die Stadt einst ihre Computer arbeiten ließ, finden sich heute Wohnungen. Die Stadt hatte das Objekt im Zuge der Zentralisierung ihrer Dienste verkauft.
Solinger Tageblatt, 2. Dezember 2016
Die Mauern des Schweigens
Seit fast zehn Jahren beschäftige ich mich mit dem Schicksal ehemaliger Heimkinder. Ich habe über Behörden berichtet, die wegschauen, über angebliche Helferinnen und Helfer, die in Wirklichkeit die Misere erst verursachen, einiges wird heute noch vertuscht und verschwiegen. Manchmal habe ich solche Mauern des Schweigens eingerissen. Dafür bedankt sich heute ein ehemaliges Heimkind, das in der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch (heute Step gGmbH Hannover) und in der Haasenburg gewesen ist. Ich freue mich, wenn solche Menschen wieder auf die Beine kommen.
Hier weiterlesen, Blog dir deine Meinung, 22. Dezember 2016
Baby gefesselt und geknebelt
Die Händchen haben noch nicht mal gelernt, etwas zu halten und wurden schon zusammengebunden, ebenfalls mit Klebeband. Wie oft, will man gar nicht vermuten. Die Bilder, die Bernhard Schubert, Leiter des Kinderheims „Kleine Strolche“ von dem wenige Monate alten Kind zeigt, das vor Kurzem in seine Obhut gebracht wurde, machen fassungslos. Es liegt gefesselt und geknebelt in seinem Bettchen, als es von der Polizei befreit wird. Sein erstes Weihnachtsfest wird es im Kinderheim in Graue verbringen – und ist nicht das Einzige.
Kreiszeitung Asendorf, 22. Dezember 2016
Grüne fordern Richtervorbehalt
Nach der Landespolitik reagiert nun auch die Bundespolitik auf die BR-Recherche zu den freiheitsbeschränkenden Maßnahmen in bayerischen Kinderheimen. Die Grünen im Bundestag fordern in einem Gesetzentwurf, den Richtervorbehalt einzuführen.
Bayerischer Rundfunk, 27. September 2016
Missbrauch in Hamburger Kinderheim
In einem Hamburger Kinderheim hat es Anfang der 80er-Jahre offenbar mehrere Fälle von sexuellem Missbrauch gegeben. Betroffen ist der Margaretenhort im Stadtteil Harburg, wie NDR 90,3 berichtete. Nach Angaben des Kirchenkreises Hamburg-Ost haben zwei ehemalige Bewohnerinnen den Fall ins Rollen gebracht.
NDR, 25. Oktober 2016
Medikamententests: Aufklärung dauert
In einem ersten kurzen Bericht an den Gesundheitsausschuss des Landtages hat Ministerin Barbara Steffens am Mittwoch (26.10.2016) zu den Veröffentlichungen über Medikamententest an Heimkindern Stellung bezogen. Die Grünenpolitikerin versicherte, schnellstmöglich für Aufklärung zu sorgen. Allerdings lägen bis auf die Studie der Krefelder Pharmakologin Sylvia Wagner keine Informationen vor. "Wir stehen da am Anfang", sagte Steffens.
WDR, 26. Oktober 2016
Medikamenten-Tests auch in Marburg
Bei den Marburger Einrichtungen handelt es sich um die damaligen Kinderheime Bethanien und St. Elisabeth. Laut einer Arzneimittelstudie aus dem Jahr 1963, die hr-iNFO und hessenschau vorliegt, wurde dort an 30 Mädchen und Jungen ein Impfstoff gegen Kinderlähmung getestet. Die Heimkinder waren demnach sechs Monate bis elf Jahre alt.
Hessenschau, 8. November 2016
Wechselvolle Geschichte
Heute liegt das stattliche Anwesen etwas versteckt hinter dicht gewachsenen Bäumen. In der grünen Jahreszeit ist es daher gar nicht immer so richtig zu sehen. Dennoch erkannten einige ST-Leser, dass das historische Foto am vergangenen Samstag das Gebäude am Odentaler Weg zeigt, das lange als Rechenzentrum der Stadt diente und in dem zuvor ein Kinder- und Erholungsheim zu Hause war. Heute befindet es sich in Privatbesitz. Wo die Stadt einst ihre Computer arbeiten ließ, finden sich heute Wohnungen. Die Stadt hatte das Objekt im Zuge der Zentralisierung ihrer Dienste verkauft.
Solinger Tageblatt, 2. Dezember 2016
Die Mauern des Schweigens
Seit fast zehn Jahren beschäftige ich mich mit dem Schicksal ehemaliger Heimkinder. Ich habe über Behörden berichtet, die wegschauen, über angebliche Helferinnen und Helfer, die in Wirklichkeit die Misere erst verursachen, einiges wird heute noch vertuscht und verschwiegen. Manchmal habe ich solche Mauern des Schweigens eingerissen. Dafür bedankt sich heute ein ehemaliges Heimkind, das in der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch (heute Step gGmbH Hannover) und in der Haasenburg gewesen ist. Ich freue mich, wenn solche Menschen wieder auf die Beine kommen.
Hier weiterlesen, Blog dir deine Meinung, 22. Dezember 2016
Baby gefesselt und geknebelt
Die Händchen haben noch nicht mal gelernt, etwas zu halten und wurden schon zusammengebunden, ebenfalls mit Klebeband. Wie oft, will man gar nicht vermuten. Die Bilder, die Bernhard Schubert, Leiter des Kinderheims „Kleine Strolche“ von dem wenige Monate alten Kind zeigt, das vor Kurzem in seine Obhut gebracht wurde, machen fassungslos. Es liegt gefesselt und geknebelt in seinem Bettchen, als es von der Polizei befreit wird. Sein erstes Weihnachtsfest wird es im Kinderheim in Graue verbringen – und ist nicht das Einzige.
Kreiszeitung Asendorf, 22. Dezember 2016