Dienstag, 20. Dezember 2022

Heimnachrichten 2022

Vom Ende der Kindheit

Das Kloster Ramsau bei Haag im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn liegt malerisch auf einem Hügel am Waldrand, oberhalb von Ramsau- Reichertsheim. Aber die Idylle trügt. Die Klostermauern bergen ein dunkles Geheimnis. Seit über 40 Jahren kommen die heute 64-jährige Renate und ihr 68-jähriger Bruder Manfred erstmals wieder an den Ort, der wie kein anderer ihr Leben prägte. Die Geschwister verbrachten hier im Heim der Franziskanerinnen ihre Kindheit und erlebten Gewalt und sexuelle Übergriffe.Das Kloster Ramsau bei Haag im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn liegt malerisch auf einem Hügel am Waldrand, oberhalb von Ramsau- Reichertsheim. Aber die Idylle trügt. Die Klostermauern bergen ein dunkles Geheimnis. Seit über 40 Jahren kommen die heute 64-jährige Renate und ihr 68-jähriger Bruder Manfred erstmals wieder an den Ort, der wie kein anderer ihr Leben prägte. Die Geschwister verbrachten hier im Heim der Franziskanerinnen ihre Kindheit und erlebten Gewalt und sexuelle Übergriffe.

Bayerischer Rundfunk, 25. Januar 2022

Was geschah in Sankt Peter-Ording?

Was Kinder in den 1950er bis 1980er Jahren in den Kurheimen in St. Peter-Ording alles erdulden mussten, das untersuchen jetzt Wissenschaftler aus Kiel – im Auftrag der Gemeinde.

Husumer Nachrichten, 17. März 2022

Heimkind auf Tik Tok

Wie ist es, wenn ein neues Kind in das Heim kommt? Was passiert, wenn man ein schlechte Note mitbringt? Wie läuft der Tag ab, wenn man mal frei hat? - All das erklärt der Schüler in seinen Videos. Michael zeigt auf TikTok nicht nur seinen Alltag im Kinderheim, er antwortet auch auf solche Fragen seiner Community.

Den größten Unterschied im Vergleich zu anderen Jugendlichen sieht er darin, dass er weniger Freizeit hat. "Ich komme nach Hause und muss putzen, kochen, einkaufen (...) und währenddessen noch eine Wohnung suchen. Und die anderen kommen nach Hause und können sich um die Schule kümmern und haben sehr viel Zeit, vielleicht noch für ein Sportverein."

WDR, 4. Mai 2022

Leichen in Senkgrube

Ein ganz normaler Arbeitstag – so beschreibt Peter Steinbach, ehemaliger Zögling im Erziehungsheim in Eggenburg den 20. März 1970. Ganz normal, bis „plötzlich alle von den Werkstätten abgeholt und in die Zimmer gebracht wurden.“ Die Kinder werden informiert, „dass in der Senkgrube ein Toter gefunden wurde“ – in der zum Heim gehörenden Landwirtschaft.

ORF, 17. Juni 2022

NDR verpasst Journalisten Maulkörbe

Es ist ein dunkles Kapitel in der Geschichte von Schleswig-Holstein: In den 1950er-Jahren schickten viele Eltern ihre Kinder ans Meer, hier sollten sie in Heimen "aufgepäppelt" werden. Stattdessen kehrten sie verängstigt oder gar traumatisiert aus der Kur zurück. Noch heute durchleben die Betroffenen schlaflose Nächte: Dann kommen die Bilder wieder hoch – die Tasse Salzwasser zum Frühstück, die Ohrfeigen, der Strafappell, das stundenlange Sitzen vor einem Teller Milchreis, ganz allein in der Kantine.

stern, 31. August 2022

Jugendamtsleiterin glaubt Heimkindern

„Ich habe keine Zweifel, dass den Heimkindern Leid widerfahren ist, und glaube den Schilderungen hier drin vorbehaltlos“, sagt Anja Beckmann, die Leiterin des Ludwigsburger Jugendamtes. Vor ihr liegt ein dicker Stapel Papier, es ist der Endbericht der Aufarbeitungsstudie zum St. Josefsheim in Hoheneck, der im Juli veröffentlicht wurde. Ein Kapitel in dem Bericht, in dem von emotionaler Kälte, Vernachlässigung, Gewalt und sexuellem Missbrauch vor allem in den 1970er Jahren in dem ehemaligen Kinderheim die Rede ist, ist auch der öffentlichen Jugendhilfe gewidmet. 

Ludwigsburger Kreiszeitung, 14. September 2022 

Hühnerei in der Hosentasche

An viel erinnert sie sich nicht, aber ein Bild ist noch immer ganz klar: Sie sitzt an einem Tisch, vermutlich allein neben einer Säule, und versucht ein Hühnerei in ihre Hosentasche zu stecken. Es ist noch ganz. Damals, 1975, ist Claudia Terpe vier Jahre alt. Der fischige Geruch - Hühner wurden damals häufig mit Fischmehl gefüttert - verursacht ihr Übelkeit. Essen möchte sie das Ei auf keinen Fall, das darf aber niemand erfahren, das Ei muss also verschwinden.

Terpe ist damals in einem Verschickungsheim in Gohrisch in der Sächsischen Schweiz. Mit vier und mit acht Jahren wurde sie jeweils für sechs Wochen von ihrem Zuhause in Berlin-Lichtenberg zur Kur in ein DDR-Kinderkurheim geschickt, ohne ihre Eltern.

rbb24, 9. Oktober 2022

Junge bekommt mit 14 Brüste

Yannik lebt in einem Augsburger Kinderheim, als sich sein Körper verändert. Immer deutlicher treten die Brustwarzen hervor, schließlich wachsen dem 14-Jährigen Brüste - so wie bei den Mädchen um ihn herum. Yannik schämt sich. Manchmal zieht er mehrere T-Shirts übereinander an, um die Brüste zu verdecken.

Bevor die Brüste zu wachsen beginnen, bekommt Yannik Olanzapin und Risperidon verordnet, beides sedierende Antipsychotika. Dann kommen die Sommerferien. Seine Wohngruppe macht einen Ausflug in ein Erlebnisbad. Doch Yannik will seinen nackten Oberkörper nicht zeigen. "

Bayerischer Rundfunk, 19. Oktober 2022

Vom Jugendamt nicht für voll genommen

"Ich musste jedes halbe Jahr zum Hilfeplan-Gespräch. Wenn ich mich da beschwert habe, dass etwas in der Wohngruppe nicht so gut läuft, wurde ich als die Böse dargestellt", erinnerte sich die 28-Jährige in einem Interview mit Bild. Man habe ihr damals vorgeworfen, sie würde sich alles nur ausdenken, um Aufmerksamkeit zu bekommen. "Mich hat nie jemand für voll genommen. Meine Probleme waren denen nicht wichtig genug", klagte das Model.

Promiflash, 18. Dezember 2022

Keine Kommentare: