Keine Prozesskostenhilfe für Ex-Heimkind
Ein ehemaliges Heimkind aus dem Hoffmannhaus der Korntaler Brüdergemeinde (Kreis
Ludwigsburg) kann die Betreiber des Kinderheims nur mit Hilfe privater Spenden
verklagen. Das Oberlandesgericht hat es abgelehnt, Prozesskostenhilfe zu
gewähren. Auch das Landgericht Stuttgart hatte dem Mann diese Hilfe schon
verweigert.
Stuttgarter Nachrichten, 11. Februar 2015
Mehr Geld für ehemalige DDR-Heimkinder
Die Bundesregierung hat die staatlichen Hilfen für ehemalige DDR-Heimkinder ausgebaut und verlängert. Das Kabinett beschloss eine Aufstockung der Mittel auf maximal 364 Millionen Euro. Anspruchsberechtigt sind Betroffene, die in DDR-Kinder- und Jugendheimen Leid und Unrecht erfahren und Folgeschäden davongetragen haben. Die Verlängerung des Programms gilt zunächst bis 2018. Bislang war das Hilfsprogramm mit 40 Millionen Euro ausgestattet.
MDR, 25. Februar 2015
Das Heim des Jugendamtsleiters und seines Stellvertreters
Das ARD-Fernsehmagazin Monitor hatte am Donnerstag (30.4.2015) berichtet, dass der Leiter des Gelsenkirchener Jugendamts und sein Stellvertreter privat ein Kinderheim in Ungarn gegründet hatten. Durch einen Deal mit einem Gelsenkirchener Kinderheim soll der Jugendamtsleiter dafür gesorgt haben, dass von dort Kinder in das von ihm gegründete ungarische Heim geschickt wurden. Diese Auslandsmaßnahme kostet den deutschen Staat 5.500 Euro pro Kind und Monat. Die Stadt Gelsenkirchen hatte die Nebentätigkeit des Jugendamtsleiters zunächst genehmigt, ist dann laut Auskunft des Stadtdirektors Manfred Beck aber davon ausgegangen, dass das Geschäftsverhältnis wieder beendet wurde. Mehrere Monate nach der Gründung liefen die Geschäfte des Jugendamtsleiters und seines Stellvertreters unter dem Namen von Angehörigen weiter. Laut dpa wurde die 2004 gegründete Firma fünf Jahre später abgestoßen, als ein Konkurs drohte.
WDR aktuell, 3. Mai 2015
"Herzlose Entscheidung der Kirche"
Die Türen des roten Backsteingebäudes auf dem 33 Hektar großen Areal inmitten
der Natur sollen Ende Juli für immer geschlossen werden. Die Einrichtung wurde
seit 1913 als Kinderheim genutzt. "Wir sind schockiert. Dass eine Kirche zu
solch einer herzlosen Entscheidung nur getrieben von wirtschaftlichen Interessen
fähig ist, macht fassungslos", sagt Sabine Marya. Die Autorin aus Nordfriesland
ist die Sprecherin der Bürgerinitiative "Wir sind gegen die Schließung des
Kinderheims auf Nordstrand". Die Unterstützung ist groß. Es wurden bereits mehr
als 1900 Unterschriften gesammelt, und 2730 Bürger haben die Online-Petition
unterzeichnet.
Hamburger Abendblatt, 9. Mai 2015
Erniedrigung in "Friesenhof-Heimen"
Offenbar bahnt sich ein neuer Skandal um die Unterbringung von Problemkindern in Heimen an. Nachdem in den vergangenen Monaten Berichte über Skandalheime in Brandenburg bundesweit die Schlagzeilen beherrschten, geraten jetzt drei Einrichtungen der Jugendhilfe in Dithmarschen ins Visier der Behörden. Publik macht den Fall die Fraktion der Linken in der Hamburger Bürgerschaft. In den in Rede stehenden drei „Friesenhof-Heimen“ in Wesselburenerkoog, Wrohm und Hedwigenkoog, sind in den vergangenen sieben Jahren rund 80 Mädchen und junge Frauen aus Hamburg untergebracht worden.
SHZ, 29. Mai 2015
Keine Gleichstellung mit Inzest
Eher schmeißt dort ein scharfer
Onkel seine geile Nichte aus dem Bett, bevor in Bayern Schweinereien erlaubt
werden. Was man gebeichtet hat, ist anschließend auch gar nicht passiert.
Außerdem gibt es im Freistaat schon genug Sex. Das beweisen die Missbrauchsfälle
in katholischen Kinderheimen.
Merkelpotanien, 12. Juni 2015
Reicht Hilfsfonds aus?
Der Hilfsfonds für ehemalige DDR-Heimkinder ist im Land zu einem Drittel ausgeschöpft. Seit 2013 wurden knapp sechs Millionen Euro ausgegeben, um 1300 Frauen und Männern zu helfen, die in DDR-Spezialheimen untergebracht waren und dadurch andauernde Nachteile zu ertragen haben.
SVZ, 3. Juli 2015
Tagesgespräch über Kinderheime
In der Nachkriegszeit war der Alltag vieler Kinder im Heim von Leid und Unrecht geprägt. Betroffene kämpfen bis heute um Entschädigung und Aufarbeitung. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Qualität der Heime stark verbessert. Und so kann ein Heim heutzutage auch eine Chance für ein selbstbestimmtes Leben bieten. Das Tagesgespräch hat gefragt: Wie schauen Ihre Erfahrungen aus?
Bayern 2, 9. Juli 2015
Umerziehung mit allen Mitteln
Hunger, Schläge, Demütigungen: Mehr als 400.000 Kinder wurden in den
DDR-Jugendheimen teils grausam drangsaliert. Sie sollten sozialistische
Idealmenschen werden, umerzogen mit allen Mitteln. Eiskalte Zwangsduschen,
Strafhungern und Schläge gehörten für viele DDR-Heimkinder zum Alltag. Viele
leiden heute noch unter den seelischen und körperlichen Folgen. So wie Peter
Kurz, 64, aus Gelsenkirchen.
WAZ, 21. Juli 2015
Ex-Premierminister unter Verdacht
Der ehemalige britische Premierminister Edward Heath ist möglicherweise in einen
Jahrzehnte zurückliegenden Fall von Kindesmissbrauch verwickelt gewesen. Die
interne polizeiliche Ermittlungskommission IPCC kündigte die Prüfung von
Vorwürfen an, nach denen in den 90er-Jahren strafrechtliche Ermittlungen gegen
einen Pädophilieverdächtigen fallen gelassen wurden, weil diese eine Verwicklung
Heaths ans Tageslicht befördert hätten.
Die Welt, 4. August 2015
Sexorgien im Regierungsviertel
Die "Operation Hydrant" wurde durch einen Mann in Gang gesetzt, der sich bei der BBC gemeldet hatte. Er gab an, dass er als Siebenjähriger 1975 zum ersten Mal von den Mitgliedern einer pädophilen Organisation missbraucht wurde. Mit gleichaltrigen Kindern wurde er regelmäßig zu Sexorgien in den exklusiven Apartmentblock "Dolphin Square" im Londoner Regierungsviertel Westminster chauffiert. Andere Vergewaltigungen fanden in Hotels und Kasernen statt.
Südwest-Presse, 22. August 2015
Kinder in Heim misshandelt
In einem privaten Kinderheim im Siegerland sollen Kinder mit rigiden
Erziehungsmethoden gedemütigt und misshandelt worden sein. Das Jugendamt holte
die Kinder aus dem Heim. Nun ermittelt die Kripo gegen die
Heimleiterin.
WAZ, 10. September 2015
Mutter in Riesenwohnung-Kinder im Heim?
Berichtet wurde damals über eine Dortmunderin mit fünf Kindern, die in Wilhelmshaven als Hartz-IV-Empfängerin eine Riesenwohnung bekam, weil diese Wohnung preiswerter war als ihre bisherige nicht einmal halb so große Drei-Zimmer-Wohnung in Dortmund. Das bestätigten der Jugendamtsleiter Carsten Feist und Oberbürgermeister Andreas Wagner, der von Millionenbeträgen sprach, die das „Paradies für Arme“ kosten werde. Nebenbei erwähnt wurde, dass die fünf Kinder der Dortmunderin gar nicht bei ihr waren, sondern in Kinderheimen lebten.
Szene Wilhelmshaven, 25. September 2015
Keine Not und Verzweiflung mehr
Das hat etwas: Aus dem Gebäude der geschlossenen Therapeutischen Gemeinschaft
Wilschenbruch (TG) soll ein Flüchtlingsheim werden. Die Stadt Lüneburg droht mit
Beschlagnahme, wenn der neue Eigentümer nicht einlenkt. Melden Radio und
Zeitungen.
Hier
weiterlesen, 9. Oktober 2015
Unehelich? Ab ins Heim!
Am Eingang empfängt den Besucher eine Schautafel mit rund einem Dutzend Fragen: „Sind Sie unehelich? Ist Ihre Mutter alleinerziehend?“ „Heute beantwortet fast jeder mehrere Fragen mit ja. Damals hätten ein oder zwei positive Antworten für eine Heimeinweisung ausgereicht“, erklärt Historikerin Nastasja Pilz, zusammen mit Kollegin Nora Wohlfarth verantwortlich für die Projektbearbeitung. Welche Dimension das Thema hat, verdeutlichen folgende Zahlen: Im genannten Zeitraum waren bundesweit etwa 800 000 Kinder und Jugendliche in Heimen untergebracht. „Allein in Baden-Württemberg gab es über 600 Einrichtungen, von der privaten Pflegefamilie mit zwei bis drei Kindern bis zu Anstalten mit über 100 Zöglingen“, ergänzt Kulturwissenschaftlerin Nadine Seidu, der die Ausstellungsumsetzung obliegt.
Stuttgarter Wochenblatt, 22. Oktober 2015
Forschungsvorhaben vorgestellt
Lange haben sie gewartet - manchen dauerte es zu lange, bis endlich mit der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in den Heimen der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal begonnen wurde. Nun scheint zumindest der Startschuss gefallen zu sein für das wissenschaftliche Teilprojekt, für das es kaum Vorbilder gibt. Am Samstag stellte die Landshuter Erziehungswissenschaftlerin Professor Mechthild Wolff, die sowohl von der Brüdergemeinde als auch von der Interessengemeinschaft (IG) Heimopfer im Januar mit der Leitung der Aufarbeitung beauftragt wurde, den Betroffenen das Forschungsvorhaben vor.
Bietigheimer Zeitung, 2. November 2015
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