Sonntag, 8. September 2019

Margot merkt was?

Die Heuchlerin. 
Niemand darf wegsehen-nur die Kirche?

Demnächst beschwert sich die Mafia noch darüber, dass nicht alle Verbrechen aufgeklärt werden.

Margot Käßmann, ihres Zeichens ehemalige niedersächsische Landesbischöfin und Kolumnenschreiberin in der "Bild am Sonntag", beklagt heute die Opfer des 56-jährigen Andreas V. und des 34-jährigen Mario S., die auf einem Campingplatz in Lügde fast 300 Mal Kinder missbraucht haben. Sie könne nicht verstehen, wie diese scheußlichen Verbrechen so lange unbemerkt geblieben sind.

Margot, dann frag doch mal die Leiter und die Teams der evangelischen Kinderheime, wie die es geschafft haben, jahrzehntelang den Missbrauch, die Erniedrigung und die Qualen von Heimkindern zu verheimlichen, und warum diese Opfer widerlicher Verbrechen zwei Jahre lang darum kämpfen mussten, bis der Bundestag einen Ausschuss einrichtete, der sich bei der Aufklärung großen Problemen gegenüber sah.

Die damalige Ausschussvorsitzende Dr. Antje Vollmer schrieb mir am 15. Dezember 2008: "Sicher würde es meine Möglichkeiten bei Weitem übersteigen, für jeden Einzelfall eine gute Lösung zu finden. Aber den Betroffenen mit offenen Ohren ausführlich zuzuhören, ist der erste Schritt, dem wir uns verpflichtet haben." Die Aufklärung sollte sich auf Fälle bis 1975 beschränken. Als ich dem Ausschuss auch spätere Fälle schilderte, teilte mir die Ausschussvorsitzende mit, damit könne man sich nicht auch noch beschäftigen. Der Ausschuss sei jetzt schon überfordert.

Margot, erklär den Leserinnen und Lesern der "Bild am Sonntag" doch einmal, warum Dr. Antje Vollmer mir diese Antwort gegeben hat...Für deine Kolumne kannst du den gleichen Anfang nehmen wie heute: "Es kann doch nicht sein, dass über so lange Zeit derart viele Kinder sexuell missbraucht wurden! Wo war die Aufmerksamkeit der anderen rundherum? Sie müssen doch etwas bemerkt haben!" Der nächste Satz könnte lauten: "Oder sahen alle weg wie die evangelische Kirche?" Aber das ist nur ein Vorschlag.

Lesetipp: "Die Teufelin aus dem Ith" (Margot Käßmann soll nach Auskunft eines ehemaligen Heimkindes auf meine Recherchen höchst seltsam reagiert haben) Hier bestellen 

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