Freitag, 16. Januar 2009

Projekte für Schutz von Kindern

16. Januar 2009
Die Kleinsten schützen

„Die Jüngsten und Kleinsten zu schützen ist eine der vorrangigen Pflichten unserer Gesellschaft.“ Mit diesen Worten stellte Bürgermeister Thomas Hirsch als zuständiger Sozial- und Jugenddezernent der Stadt Landau in der Pfalz einen Leitfaden zum praktischen Handeln im Bereich des Kinderschutzes vor, der in diesen Tagen an über 100 Netzwerkpartner im Raum Landau verteilt wird. Der Ordner enthält wichtige Adressen, Beratungshilfen, Checklisten und Hintergrundinformationen für die in der Kinder- und Jugendhilfe und –betreuung tätigen Personen und Institutionen.

mrn-news, 14. Januar 2009

13. Januar 2009
Jugendämter und Justiz sollen Kinder besser schützen

Hannover. "Es kann nicht oft genug betont werden: Kinder brauchen unsere besondere Aufmerksamkeit. Sie vor Missbrauch und Vernachlässigung zu schützen, muss unser oberstes Ziel sein", unterstreicht Niedersachsens Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann ihren Einsatz für Kinderschutz. Gemeinsam mit Justizminister Bernd Busemann bündelt sie Kräfte für einen besseren Kinderschutz in Niedersachsen. Zusammen bieten sie eine Fortbildungsreihe für Fachleute aus Jugendämtern und Justiz im familiengerichtlichen Verfahren an.

Die Fortbildungsreihe richtet sich an Familienrichterinnen und Familienrichter, Leitungskräfte der Jugendämter, Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte des Familienrechts, Verfahrensbeistände und Sachverständige sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Beratungsstellen.

"Die Fachleute müssen auf das schnelle Erkennen gefährdeter Kinder geschult werden, um zügig reagieren und im Interesse des Kindeswohls eingreifen zu können", so Mechthild Ross-Luttmann. Bernd Busemann ergänzt: "Der Austausch der beteiligten Professionen fördert ein besseres Verständnis für die jeweiligen Aufgaben. Den Teilnehmern werden die rechtlichen Neuerungen und ihre Auswirkungen auf die Praxis vorgestellt. Ziel ist es, die Zusammenarbeit zu verbessern, um ein effektiveres und schnelleres Eingreifen zu ermöglichen. Dadurch verlieren wir weniger kostbare Zeit vor und in Gerichtsverfahren."

Grundlage für die Qualifizierungen sind die neuen Regelungen im "Gesetz zur Erleichterung familiengerichtlicher Maßnahmen bei Gefährdung des Kindeswohls" (KiWoMaG) und im "Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit" (FamFG) sowie deren zukünftige Umsetzung. Unter dem Titel "Zusammenarbeit der Professionen im familiengerichtlichen Verfahren" werden folgende Themen behandelt:

-Familiengericht und Jugendamt: Neue Formen der Zusammenarbeit nach KiWoMaG und FamFG

Kindeswohlgefährdung und Abwehrmaßnahmen

Vernetztes Arbeiten im familiengerichtlichen Verfahren - 5 Professionen, 1 Ziel?

Über diese Themen hinaus möchte die Fortbildungsreihe nachhaltige Kooperationsbeziehungen und gemeinsame fachliche Standards der beteiligten Professionen anregen - im Sinne der betroffenen Kinder und ihrer Familien.

Los geht es am 16. Januar in Oldenburg, am 19. Januar in Lüneburg, am 29. Januar in Braunschweig und am 30. Januar in Hannover.

12. Januar 2009
Unbürokratische Hilfe in Backnang

Die Spendentöpfe, die es beim Amt für Familie, Jugend und Bildung der Stadt und beim Kreisjugendamt Backnang gibt, ermöglichen das ganze Jahr über unbürokratische Hilfe. Beide Ämter legen jedes Jahr exemplarisch und in kurzer Form Rechenschaft ab, wie sie das Geld, das aus der Spendenaktion „BKZ-Leser helfen“ der Backnanger Kreiszeitung stammt, verwenden. So berichtet das Jugendamt etwa, wie ein Jugendlicher unterstützt wurde, dessen Vater bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Zuvor schon war die finanzielle Situation der Familie mau, danach erst recht. Dank der Amtshilfe konnte der Junge den Traktor-Führerschein erwerben und eine Ausbildung in der Landwirtschaft beginnen. Der Führerschein war die Voraussetzung dafür.

bkz, 12. Januar 2009

10. Januar 2009
Scheidungen nach dem Cochemer Modell: Kinder behalten Vater und Mutter

„Wenn einer den Gerichtssaal als Sieger verlässt, hat das Kind verloren“, sagt der Familienrichter Jürgen Rudolph, der in drei Jahrzehnten über mehr als 4 000 Scheidungen zu Gericht gesessen hat. 1992 gehörte er zu den Initiatoren des Arbeitskreises Cochem, in dem Vertreter der Lebensberatung, des Familiengerichtes, Gutachter, das Kreisjugendamt, Mediatoren und Anwälte des Landkreises sitzen.

Kinder leiden unter Trennungen, dieses Leid wird verstärkt, wenn sich die Eltern während des Trennungsprozesses in die Haare bekommen. Das will dieser Arbeitskreis verhindern. Schnelle Intervention ist wichtig, weiß Jürgen Rudolph aus Erfahrung. Je schneller reagiert werde, desto mehr Schlimmes könne verhindert werden.

Gelingt es einem Elternteil, das Kind gegen den anderen Elternteil aufzuhetzen, ist für das Kind eine negative soziale Karriere fast schon vorgezeichnet. Das beweisen Forschungen in den USA. Auf solche Forschungsergebnisse greift der Arbeitskreis Cochem oft zurück, denn in Deutschland steckt die Wissenschaft auf diesem Gebiet noch in den Kinderschuhen.

Als Familienrichter kennt Jürgen Rudolph seine Grenzen. Auf psychologische Prozesse könne er keinen Einfluss nehmen. Das habe er als Jurist nicht gelernt. Deshalb: Der Arbeitskreis arbeitet auch mit Psychologen zusammen. Das Ziel der Arbeit aller Beteiligten lautet stets: Dem Kind sollen beide Elternteile erhalten bleiben.

Weitere Informationen über diesen beispielhaften interdisziplinären Cochemer Arbeitskreis gibt es unter www.ak-cochem.de

5. Januar 2009
Seit acht Jahren Gelbe Karte

Das Projekt „Gelbe Karte“ wurde im Bergischen Land im April 2000 eingeführt. Es zielt auf Ersttäter und Fälle der leichten und mittelschweren Kriminalität. Das heißt, es geht um Delikte wie Graffiti-Schmierereien, Beleidigungen, Schwarzfahren oder Mofafrisieren. Möglichst bald nach der Tat werden die jugendlichen Straftäter dann an einem Tag gemeinsam mit ihren Eltern zu einem Termin bei der Polizei geladen.

Westdeutsche Zeitung, 4. Januar 2009

2. Januar 2009
Uni und Stadt arbeiten zusammen

"HEIKE – Keiner fällt durchs Netz" heißt das neue Kooperationsprojekt von Stadt und Universität zur Stärkung des Kinderschutzes. Die Abkürzung steht für "Heidelberger Kinderschutz Engagement", das beide Institutionen gemeinsam ausbauen wollen.

Anlass für die Initiative sind die steigenden Fälle so genannter Kindswohlgefährdungen. Im Fokus stehen dabei insbesondere Kinder im Alter von null bis drei Jahren, die unter kein System sozialer Kontrolle, beispielsweise durch Kindergärten oder Schulen, fallen. Bundesweit sind die Zahlen alarmierend: In Deutschland sterben nach wie vor durchschnittlich zwei Kinder pro Woche infolge familiärer Gewalt. Rund fünf Prozent aller Neugeborenen sind potenziell oder tatsächlich gefährdet. Bei Kindern unter einem Jahr werden diese in der Regel Opfer von Gewalt durch ihre leiblichen Eltern. Oft handelt es sich um Frauen, die bei der Geburt Angst vor dem Leben mit dem Kind haben, um Eltern, die mit Beziehungsstörungen, Arbeitslosigkeit, Alkohol oder Drogen zu kämpfen haben.

Rhein-Neckar-Zeitung, 2. Januar 2009

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